Die Überschrift mag vielleicht etwas clickbait-mäßig erscheinen. Aber das ist sie nicht! Als Autorin dieses Blogartikels stehe ich vollkommen hinter ihrer Aussage. Warum die Hauptbotschaft so wichtig ist und mit welcher Methode ihr sie finden und visualisieren könnt, erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Hauptbotschaft vs. Thema
Die Hauptbotschaft ist das, was der*die Autor*in mit dem Text aussagen möchte. Das sollen die Leser*innen nach der Lektüre denken, dieser Eindruck soll (hoffentlich) bei ihnen entstehen.
Dabei ist es wesentlich, zwischen der Botschaft und dem Thema zu unterscheiden. Einem Thema sind oft viele Unterthemen mit weiteren Unterpunkten zugeordnet. Alle Informationen in einen Text unterzubringen, ist unmöglich und nicht zielführend. Die Botschaft, die Kernaussage, bringt auf den Punkt, was an dem Thema das Wichtigste für den eigenen Text ist.
Auf den Punkt ist übrigens ein gutes Stichwort – Hauptbotschaften sollten möglichst aus nur einem Satz bestehen. Die Botschaft hilft also zu sondieren, welche Aspekte des Themas in eurem Text Beachtung finden sollten und welche nicht. Das richtet sich auch danach, wer der*die Urheber*in ist (Unternehmen, Medien, Privatperson) und für welches Format geschrieben wird (Pressemitteilung, Artikel, Liebesbrief) und natürlich vor allem und in erster Linie, für welche Zielgruppe ihr schreibt.
So und so nicht: Beispiele für die Hauptbotschaft
Ein Beispiel: Ihr seid Mitarbeitende in einem Unternehmen für Reinigungsgeräte und es steht der Launch eines Akkustaubsaugers an, der speziell für die Entfernung von Tierhaaren geeignet ist. Geplant ist ein Beitrag, der auf dem firmeneigenen Blog erscheinen soll. Erster Impuls wäre, die folgende Kernaussage zu formulieren: „Der neue AntiAnimalhair-Cleaner ist unser Neuzuwachs und saugt mit seiner speziellen Turbodüse alle Tierhaare weg“.
Die Aussage ist nicht falsch, jedoch wenig aus Kundensicht gedacht. Es lohnt immer sich zu fragen, nach welchen Begriffen Kund*innen suchen. Mit den passenden Keywords erhöht sich nicht nur die SEO-Relevanz, sie sind auch eine Stütze, wie der Text aufgebaut sein könnte. Nehmen wir an, wir hätten das (Long Tail) Keyword „Tierhaare in der Wohnung einfach und schnell entfernen“ ausgemacht. Die Hauptbotschaft könnte lauten: „Ein spezieller Akkustaubsauger ist die beste Methode, um Tierhaare in der Wohnung einfach und schnell restlos zu entfernen“.
Der Blogbeitrag könnte dann wie folgt aufgebaut sein: Im Einstieg Verständnis zeigen für das Problem bzw. das Bedürfnis nach einer tierhaarfreien Wohnung (z.B. wegen Besuch oder auf dem Boden spielenden Kindern). Gerne mit Daten und Hintergrundinfos gespickt (z.B. Tierhaare erhöhen das Hausstaubmilben-Risiko um 45 Prozent). Dann dazu übergehen, die Anforderungen an die Entfernungs-Methode aufzuzeigen (einfach, schnell, restlos). Schließlich der Verweis auf das firmeneigene Gerät mit Erklärung, warum genau dieses Modell das Bedürfnis und die Anforderungen der Kund*innen erfüllt.
Die Hauptbotschaft lässt aber auch den Spielraum, den Blogbeitrag ganz anders aufzuziehen. Zum Beispiel als Vergleich: Tierhaare einfach entfernen – 5 Methoden im Test. In dem Bericht werden dann die einzelnen Vor- und Nachteile der Reinigungsmethoden besprochen, wobei der eigene Sauger natürlich Erwähnung findet.
Vom Suchen und Finden der Hauptbotschaft
Nicht immer liefern die Keywords gleich die komplette Hauptbotschaft mit. Eine beliebte Methode bei uns in der Agentur, um die Kernaussage zu finden, ist die Mind-Map. Jaaa, bitte einmal alle kollektiv aufstöhnen. Uff – die Erwähnung dieser Kreativmethode ruft bei den Wenigsten Begeisterung hervor. Kommen einem doch gleich dunkel Erinnerungen an vergangene Schul- oder Studientage in den Sinn, in denen wir in Gruppenarbeiten genötigt wurden, mit Menschen, die wir nicht kannten oder nicht mochten, zusammenzuarbeiten. Und der einzige Weg, etwas halbwegs Produktives zustande zu bringen, darin bestand, Wolken auf ein DIN A4 großes Blatt zu malen. So erging es auch mir, als ich bei blue satellite mit der Methode wieder in Berührung kam. Doch ich verrate euch was: ich habe Frieden mit der Mind–Map geschlossen. Ich mag sie sogar und verwende sie ganz freiwillig bei der Vorbereitung für meine Texte.
Und wie hilft sie nun dabei, die Hauptbotschaft zu finden? Die Grundidee einer Mind-Map ist, alles, was dir zu einem Thema so im Kopf herumschwirrt, in einem Schaubild festzuhalten. Mithilfe von Kreisen werden die einzelnen Punkte abgegrenzt und Linien machen Verbindungen sichtbar. Eine Mind-Map unterstützt uns dabei, einzelne Aspekte eines Themas zu sondieren, zusammenzufassen und einzuordnen. Habe ich nun alle Infos im Blick und berücksichtige für welches Format und welche Zielgruppe ich schreibe, gibt sich die Hauptbotschaft zu erkennen.
Praxisbeispiel: Mind-Map für einen echten Kundenauftrag
Die nachfolgende Mind-Map diente zur Vorbereitung für einen Artikel, der in dem Online-Branchenmagazin recyclingnews unseres Kunden ALBA Group erschienen ist.
Ich habe hier die eigentlichen Informationen weggelassen und durch Stichworte ersetzt, die beschreiben, um was für eine Art der Info es sich handelt. Links oben unter der Überschrift „Pilotprojekt“ seht ihr die fünf W-Fragen. Die Grundlage jeder journalistischen Arbeit bietet sich auch als Ausgangsbasis für fast jede Mind-Map an. Die beiden Punkte „Hintergrund“ stehen für Details und inhaltliche Tiefe. Der Spiegelstrich „Nachhaltiges Verpackungsdesign“ zeigt, welche Angebote des Unternehmens (Made for Recycling) thematisch passen könnten, wie sich die Thematik in das politische Geschehen einordnen und/oder in Bezug zu aktuellen Branchenereignissen (Rezyklate) setzen lässt. Der Hinweis „Zitate“ dient als Erinnerung, sodass ich beim Schreiben diesen Aspekt nicht vergesse und beim Sichten der Unterlagen bereits nach geeigneten O-Tönen Ausschau halte.
In der großen Blase in der Mitte steht die Hauptbotschaft. Die Kernaussage hat sich ergeben, als ich alle Informationen auf einen Blick hatte und mir vor Augen gehalten habe, für welche Zielgruppe ich schreibe (Branchenakteure, Verbände, Parteien) und für welches Format (Online-Magazin). So konnte ich die Fragen beantworten, was die Leser*innen an dem Thema interessieren wird (100 Prozent recycelte Weißblechdose) und welche Informationen für diese Form des Textes weggelassen werden können (Nachhaltiges Verpackungsdesign).
Falls eure Mind-Map nicht so ordentlich aussieht – seid beruhigt! Das tut sie bei mir auch nicht. Nur für euch habe ich mir extra Mühe gegeben, sie sauber aufzuzeichnen. 😉 Hier seht ihr, wie meine Mind-Maps wirklich aussehen:
Ich hoffe sehr, der Beitrag hat euch gefallen und ihr konntet etwas daraus mitnehmen. Habt ihr noch Fragen oder einen super Tipp für Mind-Maps? Hinterlasst gerne einen Kommentar.