Tag des Glücks – Corona mal positiv gedacht

März 20th, 2020 Posted by Aktuell 2 thoughts on “Tag des Glücks – Corona mal positiv gedacht”

Heute ist der Tag des Glücks. Schwierig diesen Satz zu lesen, ohne dabei ein bitter-verächtliches Schnauben auszustoßen. In Krisen-Zeiten fühlt sich das Wort seltsam deplatziert an.

Obwohl wir uns glücklich schätzen können, dass wir in einem Land in Europa leben, in dem es uns nicht an Lebensmitteln, Strom, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und Internet mangelt. Wobei der Breitbandausbau in Deutschland mangelhaft ist, keine Frage.

Eins vorab: Das hier ist kein Blogbeitrag, der euch erzählt, im Moment zu leben, jeden Tag als Geschenk zu betrachten und stets positiv zu bleiben. Nicht, dass ihr das nicht tun solltet, aber ich bin weder Yoga-Lehrerin noch Life Coach und könnte die Message kaum überzeugend rüberbringen. Ich bin Kommunikationsexpertin, New Work-Fan und Optimistin. Also lasst uns doch mal ein Gedankenexperiment starten und schauen, was die Pandemie für Auswirkungen auf die Arbeitswelt NACH der Krise haben könnte.

 

Neuer Workflow und Homeoffice wird Standard

Etliche Arbeitnehmer*innen sind dieser Tage zum ersten Mal im Homeoffice. Tatsächlich nutzten laut aktuellen Zahlen einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)nur 22 Prozent der Beschäftigten im Jahr 2017 die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Einige wundern sich jetzt vielleicht, andere wahrscheinlich nicht. So bieten auch nur 26 Prozent der befragten Unternehmen ihren Mitarbeitenden mobiles Arbeiten an. Und das nur in Ausnahmefällen (19 Prozent) und oftmals nicht einen ganzen Tag, sondern für wenige Stunden (52 Prozent). Die Vorteile liegen für beide Seiten klar auf der Hand: Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Zeitersparnis, flexibler Einsatz der Mitarbeitenden und eine höhere Produktivität. Warum ist es dann noch nicht Standard für die Jobs, deren Tätigkeit es zulässt?

66 Prozent der Beschäftigten gaben an, dass die Vorgesetzten auf Anwesenheit bestünden und 59 Prozent sorgen sich, dass Absprachen schlechter getroffen werden können. Problem Nummer eins erfordert ein Umdenken bei den Führungskräften. Hierzu möchte ich auf einen Artikel meiner Namensvetterin und Homeoffice-Expertin Teresa Bauer verweisen: Führen aus dem Homeoffice – „Die Angst, Kontrolle zu verlieren, ist ganz normal“.  Lösung für Problem Nummer 2: Absprache-Regelungen können auch genauso verbindlich im Homeoffice getroffen werden. Sei es, dass man feste Zeiten ausmacht, in denen alle Teammitglieder erreichbar sein müssen oder sich zu Besprechungen verabredet. Bei uns in der Agentur nutzen wir seit längerer Zeit Microsoft Teams dafür. Ein digitales Tool, um die Arbeitsorganisation zu vereinfachen und neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zu eröffnen. So treffen wir uns online für Meetings, stimmen uns im Chat über die Aufgabenverteilung ab und arbeiten sogar parallel, in Echtzeit, gemeinsam an einem Dokument.

 

Ich bin gespannt, wie viele Beschäftige nun Gefallen an Homeoffice finden und dies auch nach der Corona-Krise bei ihren Arbeitgebern einfordern. Vielleicht hat bei den Führungskräften gar von selbst ein Sinneswandel stattgefunden. Besser wär´s, die auf den Arbeitsmarkt strömende Generation Z macht Homeoffice nämlich zu ihrer Bedingungeines attraktiven Jobangebots.

 

Schluss mit Präsentismus und gesundheitsschädigender Arbeitsmoral

Anwesenheit ist kein Beweis für Produktivität und Kontrollzwang keiner für Führungskompetenz. Präsenzpflicht geht nicht nur zulasten der Arbeitgeberattraktivität, sondern auch zur Gesundheit der Mitarbeitenden. Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (67 Prozent) gehen trotz Krankheit zur Arbeit. Das zeigen aktuelle Zahlen aus einer repräsentativen Befragung des “DGB-Index Gute Arbeit“. Fast jeder zweite geht sogar eine Woche oder mehr pro Jahr krank arbeiten. Präsentismus schimpft sich das Phänomen, trotz Krankheit am Arbeitsplatz anwesend zu sein. Lange Erläuterungen sind wohl nicht notwendig, dass ein erkrankter Mitarbeitender nicht in dem selben Maß produktiv sein kann, bei Verschleppung der Krankheit ein längerer Ausfall der Arbeitskraft droht und die Gefahr besteht, das komplette Team anzustecken. Dabei sollte die Person nicht gleich den Corona-Virus (oder schlimmeres) haben müssen, damit die Führungskraft Maßnahmen ergreift.

Eine Erkältung ist kein Grund, den ganzen Tag im Bett zu bleiben und nichts zu tun? Seh ich genauso! Aber im Homeoffice (da haben wir´s wieder) mit Tee, Jogginghose und einem Mittagsschläfchen bin ich gleichwohl produktiver, als schniefend mit dickem Kopf am Schreibtisch im Büro. Zuhause lässt sich zumindest das Nötigste erledigen. Die restlichen liegengebliebenen To-Dos müssen dann in der Folgewoche abgearbeitet werden. Aber dies immerhin ausgeruht und mit einem klaren Kopf, anstatt jeden Arbeitstag kränker zu werden und zehn Tage auszufallen.

Ich bin gespannt, ob das Corona-Virus Arbeitgebern und Beschäftigten klar macht, dass Gesundheit unser höchstes Gut ist und wir sie uns bewahren müssen. Nur wenn es uns physisch und psychisch gut geht, sind wir in der Lage mit Elan, Engagement und Kreativität unsere Aufgaben anzugehen.

 

Der perfekte Gruß – respektvoll und keimfrei

Ein freundlicher Handschlag, früher Ausdruck von Respekt und Höflichkeit, ist heute zum Sinnbild für Bakterien-Transfer zwischen Menschen geworden. Gerade in Geschäftsbeziehungen sich überhaupt nicht zu begrüßen, ist aber auch keine Option. Online kursieren derzeit viele Videos von Leuten, die ihre Füße gegeneinander hauen, Ellbogen-Fights austragen oder sich bei wilden Winkbewegungen verrenken. Alles aus Kommunikationssicht nicht ganz optimal. Die Fuß- und Ellbogen-Taktik erinnert ein wenig an kämpferisches Verhalten, würden wir diese Körperteile doch genauso zur Verteidigung einsetzen. Große Armbewegungen mit gespreizten Winke-Händen könnten glatt als Abwehr gedeutet werden – „komm mir bloß nicht zu nah“.

Aus Kommunikationsexperten-Sicht empfehlen wir den alten indischen Gruß Namasté. Wörtlich übersetzt bedeutet Namasté: “Ich verbeuge mich vor dir.” Dafür die Hände vor der Brust (in Yogi-Sprache dem Herz-Chakra) zusammenbringen und mit dem Kopf einmal kurz Richtung Brust nicken. Am Anfang wahrscheinlich ungewohnt und seltsam. Falls euch jemand deswegen einen belustigten Spruch drückt, klärt die Person auf, dass sich erst kürzlich Prinz Charles und Pierce Brosnan mit dieser Geste auf einer Veranstaltung begrüßten. Und was für die Royals und Celebrities dieser Welt gut genug ist, ist es das für uns doch gleich allemal.

 

In diesem Sinne:  Namasté.

 

 

 

 

 

 

 

 

2 thoughts on “Tag des Glücks – Corona mal positiv gedacht”

  1. Schoheib sagt:

    Hallo Teresa,
    dies ist für mich eine Prämiere, ich habe noch nie ein Blogbeitrag kommentiert. Aber dein Beitrag hat mich zum Nachdenken angeregt, bitte mehr davon. Namasté 🙏

    1. Teresa Kania sagt:

      Hallo Schoheib,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Freut mich sehr, dass der Beitrag bei dir so gut ankam. Es werden hier auf jeden Fall noch weitere Blogbeiträge von mir folgen. Und auch in Zukunft freu ich mich sehr über dein Feedback. Namasté 🙂

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