Gibt es einfache Kommunikation?

Gibt es einfache Kommunikation?

März 21st, 2017 Posted by Inas Blog 0 thoughts on “Gibt es einfache Kommunikation?”

Jemand fragt etwas. Man gibt eine Antwort. Die Situation ist klar. Oder doch nicht? So einfach, wie es klingt, ist Kommunikation nämlich meistens gar nicht. – Inas Blog

Das fängt schon bei vermeintlichen Kleinigkeiten an: Ich bin in Paris, spreche ein französisches Wort falsch aus und ernte Achselzucken. Ich schicke eine Sprachnachricht per WhatsApp aus dem laut scheppernden Regionalexpress und bekomme ein Grübel-Emoji zurück. Ich telefoniere mit einem Bekannten, dessen Uralt-Handy (ohne Touchscreen) eigentlich nur noch rauscht – Achselzucken. Allein bei der direkten, gesprochenen Kommunikation kann einiges schiefgehen. Da ist die Wortwahl noch nicht mal eingeschlossen.

Schreiben noch schwerer als sprechen

Beim Schreiben wird es dann nochmal kritischer. Schreibe ich als Antwort auf eine Frage einfach nur „okay“, ohne ein Emoji zu verwenden, stürzt das mein Gegenüber in tiefe Verunsicherung: Das fehlende Emoji muss doch bedeuten, dass ich mit nicht zu 100 Prozent ‚okay‘ bin! Ehrlich gesagt war ich nur auf dem Weg zur Bahn und hatte keine Zeit für eine ausführlichere Antwort.

In einer ähnlichen Situation habe ich auch mal ein unpassendes Wort verwendet und Unmut ausgelöst. Ich schrieb ‚wird schon passen‘ auf die Frage, wie die neue Präsentation aussieht. Und zack! Mein Gegenüber denkt, ich finde die Präsentation nicht ganz gelungen.

Die richtigen Worte finden

Warum ist (neben einer funktionierenden Technik) die Wortwahl so wichtig? Weil wir bestimmte Wörter und Formulierungen positiv oder negativ assoziieren, ständig und oft nicht mal bewusst. Beim Chatten unter Freunden sieht man meist darüber hinweg – in der Regel wissen wir, wie unser Gegenüber tickt. Bei Bekannten oder Geschäftspartnern ist die Lage schon wieder anders. Hier ist mehr positive Bestärkung wichtig, damit wir uns gut „abgeholt“ fühlen.

In Nachrichten, in der Zeitung oder bei offiziellen Reden sieht das ähnlich aus. Wie würden die Menschen reagieren, wenn sich ein Politiker mit einem kühlen „Das war abzusehen“ zu einer Naturkatastrophe äußern würde? Wie empfindlich reagierten die Menschen auf Erdogans Aussage über Nazi-Methoden in Deutschland? Und ich bin mir sicher, Sie sind gerade über das Wort „empfindlich“ gestolpert.

Deshalb gibt es professionelle Redenschreiber

Gerade bei sensiblen Themen oder bei einer hohen Stellung in Wirtschaft, Politik oder Vereinen möchte man sein Anliegen direkt und ohne Missverständnisse vermitteln. Deshalb werden Reden meistens von Experten geschrieben.

Jedes Wort ist genau geplant, um der Zielgruppe die Information so klar wie möglich und mit der passenden emotionalen Würze – nicht zu viel, nicht zu wenig – mitzuteilen. Kleinere Missverständnisse sind da natürlich auch nicht auszuschließen, denn jeder Zuhörer filtert das Gesagte durch seine eigenen Erfahrungen und Vorurteile.

Inas Blog - Lächeln ist einfach

Ein Lächeln als Antwort

Ähnlich ist es auch im Privaten: Manchmal redet man einfach aneinander vorbei. Ein Grund mehr, lieber Apps wie Snapchat zu benutzen als eine SMS zu schreiben. Oder, noch besser, sich zum Kaffee zu treffen als nur zu telefonieren. Bekanntlich sagt ein Bild mehr als 100 Worte – bei einem „Okay“ mit breitem Lächeln im Gesicht weiß sofort jeder, was gemeint ist.

 

Zur Autorin:

Ina Mangold studiert Public Relations an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Für den blue satellite Blog berichtet sie regelmäßig über aktuelle Forschungsergebnisse in Kommunikation, PR und Journalismus.

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